Tag 10: Frische Luft macht den Kopf frei

Veröffentlicht am 15. April 2022 um 09:38

Gründonnerstag, ich wache um 4 Uhr 20 auf und liege etwa eine halbe Stunde wach. Das ist schon mal ein großer Fortschritt zu den letzten Tagen. Bis um 7 schlafe ich nochmal ein. Vielleicht wirkt mein Wunderschlafmittel nun doch. Freundlich frage ich bei den zuständigen Mitarbeitern wie ich es mit dem Frühstück handhaben soll. Man bittet mich auf einen Anruf zu warten. Ich versuche mich in Feldenkrais und Achtsamkeitsbewegungen, damit ich in Übung bleibe. Ich warte und warte, bis um kurz vor halb 10 das Telefon klingelt. Man wollte mich nicht so früh wecken. An der Kommunikation miteinander sollten die Mitarbeiter noch arbeiten. 

Ich erzähle der Schwester, dass es mir wieder gut geht und dass mir die Decke auf den Kopf fällt. Nach Rücksprache mit dem Arzt darf ich auf direktem Weg nach draußen. Juhu, ich lebe noch. Frische Luft und Bewegung können Wunder wirken. Nach einem Tag eingesperrt, nehme ich die Natur und die Menschen bewusster wahr, auch winzige Details. Ich sehe die Amsel, die gerade versucht Material für ihren Nestbau zu sammeln. Ich höre den Specht, der den Regen herbeiklopft. Ich sehe Menschen, die die Sonne genießen und sich umeinander kümmern. Irgendjemand hat in einem Gebüsch kleine Osternester, mit hübschen selbstgemachten Dingen darin, aufgehängt. Ich lausche dem Gesang der Vögel und den Gesprächen der vorbei gehenden Passanten. Es ist ok für mich, hier in der Stille, in Gedanken mit mir, andere Töne wahrzunehmen. Für den Moment ist es gut, so wie es ist.

Nach eineinhalb Stunden in der Natur gehe ich wieder in mein Zimmer zurück. Dort wartet schon mein Mittagessen. Nach dem späten Frühstück habe ich wenig Appetit. Zudem schmecke ich immer noch nur die Grundgeschmacksrichtungen.

Die liebe Sabine, aus unserer Frauengruppe, bringt mir mein „Ankerkraut“ Paket. Darin enthalten drei Gewürzmischungen, die dazu beitragen sollen, die Geschmacksnerven, nach einer Corona oder Krebserkrankung, wieder herzustellen. Ich halte euch über die Wirkung auf dem Laufenden. Nachdem ich dann diese Zeilen geschrieben habe, werde ich erst einmal ausruhen. Das ist genau das, was mein Körper jetzt braucht.

Ausgeruht laufe ich später zwei Runden um den Weiher und genieße noch einen Cappuccino am Kiosk, direkt am Weiher. Später ein bisschen lesen und schreiben, so klingt der Nachmittag aus. Nach dem Abendessen geht es noch zum Abendspaziergang und Lagerfeuer am Kurpark. An der frischen Luft darf ich ja sein.

 

Fazit des Tages: Ungewollte Einschränkungen können die Sinne weiten!

 

Den nächsten Blogeintrag wird es erst nach Ostern geben und die nächste Podcast Folge ebenfalls. Ich wünsche euch erholsame Ostertage, im Kreise der Menschen, die euch am Herzen liegen.

Zum Abschluss noch ein Spruch, aus meiner Feder, der mir heute nach langer Zeit wieder vor die Füße gefallen ist. Ich werde ihn zuhause so in Szene setzen, dass er mir nicht mehr verloren geht.

 

Erkenne, wer du bist und tue was dich glücklich macht.

Überschreite Grenzen und gehe mutig deinen Weg.

Stelle dich deiner Angst und lass sie dann weiter ziehen.

Scheue dich nicht aufzustehen und deine Meinung kundzutun.

Bleibe deinen Prinzipien treu.

Versöhne dich mit deinen Dämonen und sei liebevoll zu dir.

Lass dir von niemandem sagen, dass du nicht gut genug bist.

Keiner ist wie du.

Daniela Courage

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.