Tag 7: Nicht immer ist alles gut

Wie jeden Morgen, seit ich hier bin, bin ich entweder gerädert, wenn der Wecker klingelt, oder schon vorher wach. Hier kann ich mich über den Tag verteilt immer mal wieder ausruhen. Doch später in meinem „normalen“ Leben wird das nicht möglich sein. Das Thema Schlaf sollte ich unbedingt angehen. Nur wie?

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Tag 6: Tue was dir gut tut

Meine Nächte machen mir sehr zu schaffen. Durch die Phasen des wachliegen, bin ich morgens gerädert und antriebslos. An einem Sonntag ist das grundsätzlich erst einmal kein Problem. Nachdem unsere Vierergruppe gemeinsam gefrühstückt hat, zieht sich jede in ihren Privatraum zurück. Die Eine mag lesen, die Andere einen Film schauen, die Dritte nur rumliegen. Und ich, die sich fast immer auf das Schreiben ihres Podcast freut, bin so müde, dass ich kaum auf dem Zimmer, mich ins Bett lege und erst einmal zwei Stunden schlafe. Nach dem Mittagessen mache ich mich an meinen Blogeintrag, um die Geschehnisse von gestern aufzuschreiben und an meinen Podcast. Ich fühle mich ausgeschlafen, doch nicht wach. Überhaupt ist der Aufenthalt hier geprägt von ständig wechselnden Emotionen. So ist das wohl in einer psychosomatischen Reha. Gegen 17 Uhr machen wir vier uns zu einem Italiener in der Stadt auf. Dort haben wir einen Tisch reserviert und verbringen schöne drei Stunden, bei Wein und gutem Essen. Der Genuss gehört für uns, trotz gesundheitlicher Einschränkungen, zum Leben dazu, da sind wir uns einig. Wobei, meine Geschmacksknospen leider immer noch ziemlich mitgenommen sind. Das betrübt mich. Den Rucola Salat in meiner Pasta habe ich nicht geschmeckt. Noch nicht einmal die rote Chili. Ich probiere ein Stück der vegetarischen Pizza meiner Tischnachbarin und schmecke Oregano. Es ist mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass ich außer süß, salzig, sauer und manchmal auch scharf, Kräuter schmecke. Deshalb habe ich mir nun eine geheimnisvolle Kräutermischung eines Namenhaften Herstellers bestellt. Speziell für Long Covid Patienten mit Geschmacksverlust kreiert. Ich bin gespannt. Später im Zimmer bin ich schon wieder so aufgedreht. Ob das der abendliche Spaziergang ist? Auch in dieser Nacht werde ich unruhig schlafen und mehrmals wach sein. Ich träume, dass ich falle, ich falle….

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Tag 5: Zusammen seltsam sein

Es ist Samstag. Heute finden keine Therapien und Anwendungen statt. Ich habe nur wenig besser geschlafen, als letzte Nacht. Ich glaube, auch das ist ein Teil des Genesungsprozess. Vielleicht kommt der gesunde Schlaf, mit der genesenen Psyche zurück. Täglich werde ich hier mehrfach daran erinnert, dass gut Ding Weil braucht. Unsere Vierergruppe trifft sich zum Frühstück und wir besprechen den Tag. Nach dem Mittagessen wollen wir eine kleine Wanderung von ca. 6,5 km unternehmen. Der Tag lädt zum Spaziergang ein. Es soll ein sonniger Tag werden. Die Oberärztin hat mir Flohsamenschalen, zur Entspannung meines Magens, empfohlen. Ich mache mich gleich nach dem Frühstück auf, in den kleinen Ort. Die Strecke führt durch den Kurpark und gemütlich gehend, brauche ich zwanzig Minuten. Im Reformhaus werde ich fündig.

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Tag 3: Wohin mit den Leichen im Keller?

Trotz des erholsamen Schlafes, bin ich nicht wirklich motiviert am Morgen aufzustehen. Meine Stimmungsschwankungen sind zurzeit enorm. Und mein Magen fühlt sich immer noch an, als ob etwas darin brodeln würde. Heute heißt es wieder volles Programm. In meine Tasche packe ich Nüsse und meine Zimt/Kurkuma Mischung. Im Speisesaal nehme ich mir Haferflocken, eine Banane und heißes Wasser, um meine mitgebrachte Ingwerknolle aufzugießen. Ich habe das Gefühl die Leute schauen mich komisch an. Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich hier nicht täglich morgens und abends Brötchen essen werde, sondern weiter mein selbst zusammen gestelltes Müsli. So wie ich es von zuhause aus gewöhnt bin. Nach dem Frühstück, das heute schon um sieben Uhr ansteht, geht es zur Einführung in den Fitnessraum. Gleich für den Abend trage ich mich ein. Ein bisschen Bewegung, nach der langen Corona Erkrankung wird mir sicher gut tun. Doch nur nicht zu viel davon. Das lerne ich in der Einführungsstunde Feldenkrais. Und auch der Sporttherapeut lässt Ähnliches verlauten. Weniger ist hier mehr. Wir sollen lernen achtsam mit uns umzugehen. Wir sollen lernen inne zu halten, noch bevor wir aus dem Gleichgewicht geraten und in die Überforderung kommen. Mir kommt das sehr gelegen. Aufgrund meiner dauerhaften Erschöpfung in den letzten Monaten, bin ich dankbar dafür, dass ich hier zum Entspannen angeleitet werde. Der Chefarzt stellt sich den neuen Patienten vor. Von der ersten bis zur sechzigsten Minute hängen wir an seinen Lippen. Er wirkt sehr sympathisch, menschlich und kompetent. Da fühle ich mich gleich noch besser aufgehoben.

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Tag 2: Ankommen

Ich habe sehr schlecht geschlafen, letzte Nacht. Gefühlt war ich zwanzigmal wach, habe mich hin und her gewälzt. Schließlich erwache ich dann um viertel nach fünf, um nicht mehr einzuschlafen. Der Tag fühlt sich schon um sieben Uhr morgens an, als wenn er vorbei wäre. Ich hoffe, dass es besser wird.

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